Hintergrund des Antigens
Das Gen MUM-1 (multiples Myelom-Onkogen 1) wurde ursprünglich aufgrund seiner Beteiligung an der bei multiplem Myelom beobachteten t(6:14)-Translokation identifiziert, was die Stellung des MUM-1-Gens neben dem Locus der schweren Ig-Kette verursacht.
MUM-1 wird in den späten Phasen der gegen Plasmazellen gerichteten B-Zelldifferenzierung und in aktivierten T-Zellen exprimiert, was darauf hindeutet, dass MUM-1 für aus diesen Zellen abgeleiteten, lymphohämopoetischen Neoplasmen als Marker dienen könnte.
Das morphologische Spektrum der MUM-1 exprimierenden Zellen soll sich in dem Bereich eines Zentrozyten bis zu dem eines Plasmablasten/einer Plasmazelle bewegen. Folglich könnte der histogene Wert von MUM-1 möglicherweise einen Marker darstellen, der zur Identifizierung des Übergangs von BCL-6-positiven (Keimzentrum- B-Zellen) zu CD138-positiven (Immunoblasten und Plasmazellen) beiträgt.
Die MUM-1-Expression kommt bei vielen lymphoiden Neoplasmen vor, einschließlich eines Teils der diffusen B-Zellen-Lymphomen, jedoch nicht bei myeloischen Neoplasmen oder Neoplasmen außerhalb des blutbildenden Systems. MUM-1 wird durchweg in Myelomzellen, Reed-Sternberg-Zellen beim klassischen Morbus Hodgkin sowie in aktivierten und neoplastischen T-Zellen exprimiert.