Hintergrund des Antigens
In normaler Skelettmuskulatur ist Dystrophin, das Proteinprodukt des Gens, das bei Duchenne- und Becker-Muskeldystrophie defekt ist, über einen Komplex von mindestens sieben Proteinen (dystrophinassoziierte Glykoproteine, DAGs) mit der Muskelmembran verbunden. Dystrophindefiziente Muskeln zeigen eine allgemeine Reduktion bei der DAG-Markierung.
Neuere Studien haben gezeigt, dass die Expression verschiedener Mitgliedern des Dystrophin-Glykoprotein-Komplexes bei mehreren Arten von Muskeldystrophie verändert sind: Die Sachlage ist sehr komplex und die Klassifizierung der Krankheiten wird derzeit diskutiert.
Beispielsweise weisen Patienten mit LGMD2D Mutationen im Gen für Alpha-Sarcoglycan auf, Patienten mit LGM2E zeigen Mutationen im Beta-Sarcoglycan-Gen und Patienten mit LGM2F weisen Mutationen im Delta-Sarcoglycan-Gen auf.
Ebenso zeigen zahlreiche Patienten mit schwerer autosomal-rezessive Form der kindlichen Muskeldystrophie (SCARMD) eine defekte Expression in der Sarcoglycan-Untergruppe komplexer Proteine einschließlich Alpha-Sarcoglycan (Adhalin) und Gamma-Sarcoglycan.
Da die Sarcoglycane zusammen als Subkomplex wirken, weisen Patienten mit Mutationen in einem der Sarcoglycan-Gene in der Regel eine verringerte Expression der gesamten Gruppe auf, allerdings kann die Reduzierung bei dem von der Mutation betroffenen Protein am stärksten sein. Die Markierung von Beta-Spectrin ist für die Überwachung der Membranintaktheit notwendig.